Es handelt sich um die neueste Errungenschaft im Bereich der Pariser Stadtmöblierung. Diese geschlossenen Fahrradboxen aus Metall bieten Schutz und sind abschließbar. Die ersten Schlüssel wurden am 21. März an die Nutzer vergeben, die die Boxen in 6, impasse Guéménée (4. Arrondissement) und 11, rue Jacques Coeur (4. Arrondissement) in der Nähe des Radwegs der Rue de Rivoli testen durften.
Ein Experiment
Die beiden Prototypen bieten je sechs Stellplätze. „Da es sich um ein Experiment handelt, können die Modelle, die bis Ende des Jahres in ganz Paris aufgestellt werden, etwas von diesem abweichen“, erklärt Christophe Najdovski (EELV, ökologische Partei Frankreichs), stellvertretender Bürgermeister für Verkehr, Straßen und öffentliche Räume. Zu diesem Zweck wurde Ende 2018 eine Ausschreibung veröffentlicht.
Ein Abonnement von 8 bis 10€ monatlich. Der Beigeordnete verspricht, dass „bis Ende 2019 in der Hauptstadt 300 bis 500 geschützte und gesicherte Stellplätze aufgestellt werden. Das ist eine Investition von einer Million Euro. Hinzu kommt ein jährliches Betriebsbudget von 200.000 € für Wartung, Instandhaltung und Abonnementverwaltung“. Das Abonnement für diesen neuen Service soll „8-10 € pro Monat" kosten, so Najdovski.
Derzeit befinden sich die beiden ersten Fahrradboxen in der Testphase und werden den freiwilligen Testern, die diese Initiative zu schätzen wissen, kostenlos zur Verfügung gestellt. Marco ist 53 Jahre alt, Universitätsprofessor und wohnt in der Impasse Guéménée. Er findet die Boxen „praktisch und zuverlässig, da die Stadtverwaltung uns versichert hat, dass der Schlüssel nicht kopierbar ist.“
Diebstahl vorbeugen
Die Fahrradbox wurde für Radfahrer entwickelt, die wie Marco in ihrem Wohnhaus keinen Platz haben, um ihr Fahrrad abzustellen. Sie soll dazu beitragen, Diebstähle zu reduzieren. Seit sie ihr Fahrrad eines Morgens ohne Vorderrad aufgefunden hat, traut sich Régine, die im 18. Arrondissement wohnt, nicht mehr, es auf der Straße stehen zu lassen!
„Die Ladenbesitzer haben mir erzählt, dass es einen illegalen Ersatzteilhandel gibt,“ berichtet die 50-Jährige, die ihren Drahtesel seitdem im Keller abstellt. „Aber das ist nicht praktisch. Wenn es in meiner Straße eine geschlossene Fahrradbox gäbe, wäre ich bereit, sie zu benutzen", sagt sie.
Allerdings schreckt sie der angekündigte Tarif etwas ab: „8 Euro im Monat finde ich ziemlich teuer, verglichen z. B. mit dem Abonnement für Vélib‘ (Pariser Fahrradverleihsystem), das 37,20 € im Jahr kostet. Es wäre meiner Meinung nach vernünftig, die Leihgebühr der Fahrradboxen an das Jahresabo dieses Dienstes anzugleichen.“